Testbericht.
Ford Cougar 2.5 V6
Komfortabler Designer-Sportwagen
Von Petra Grünendahl
Gestreckte Karosserie, breit und tief – hinter diesen Attributen verbergen sich sportliche Autos: 4,70 m lang, 1,34 m tief geduckt, 1,78 m breit mit 215/50er Reifen auf 16 Zoll-Leichtmetallfelgen. Der Cougar ist schon eine sportlich-dynamische Erscheinung, ansprechend ist die gestreckte Keilform mit dem kräftigen Heck, das New-Edge-Design ist Geschmackssache.
Seit Herbst 1998 ist der Cougar auf dem Markt – mit einem 2-Liter-Vierzylinder-Motor und einem 2,5-Liter-Sechszylinder, seit kurzem steht der Sechszylinder auch mit Automatikgetriebe zur Auswahl.
Der 170-PS-Motor kann was: Souverän zieht der Automatik getriebene 2,5-Liter-Cougar an. Zur Wahl stehen ein Economy- und ein Sport-Programm. Sein Drehmoment-Maximum von 220 Newtonmetern entwickelt der Motor zwar erst bei 4.250/min. an, jedoch ist bereits im unteren Drehzahlbereich ausreichend Drehmoment für gute Fahrleistungen vorhanden: ab 1.500/min. über 190 Nm, jenseits der 2.000/min. sogar 200 Nm an. von 0 auf Hundert sprintet der Cougar in 10,4 Sekunden, Der Motor erfüllt mit Schaltautomatik wie mit manueller Schaltung die D3-Abgasnorm. Der Verbrauch des automatikgetriebenen Sechszylinder liegt zwischen 7,3 Liter Superbenzin je 100 km außerhalb der Stadt und 14,8 Litern in der Stadt, im Schnitt sind es nach EU-Norm 10 Liter (Herstellerangaben).
Laufruhig und kultiviert verrichtet der Sechszylinder seine Arbeit. Die Freude über das gemächliche Gleiten auf der Landstraße mit einem Tempo von um die Hundert – verkehrsbedingt mal etwas mehr, mal etwas weniger – wird durch das unruhige hin und her schalten der Automatik etwas getrübt, die dann nur mit dem Einschalten des Overdrive zu beruhigen ist. Da macht die leicht und sauber zu führende Fünfgang-Schaltung mit ihrer kürzeren Getriebeübersetzung mehr Spaß.
Landstraßen liebt die Wildkatze mit Automatikgetriebe nicht so sehr, aber auf kurvigen Strecken ist sie in ihrem Element. Leichtfüßig wieselt sie durch schnell gefahrene Kurven. In den Kurven gibt er sich sportlich-agil, in der Federung ist er eher komfortabel ausgelegt, was aber der sicheren Straßenlage dank härterer Dämpfer keinen Abbruch tut. Die Scheibenbremsen (innenbelüftet) haben die Kraftentfaltung gut im Griff und stoppen den Vortrieb nach kräftigem Tritt auf die Bremse im Nu.
Angenehm sitzen Fahrer und Beifahrer auf gut konturierten schwarzen Ledersportsitzen. Auch die Ausstattung ist eher am Komfort der Passagiere als an sportlicher Spartanität orientiert: Sitzheizung ab Leder-Paket I sind ebenso Serie wie Klimaautomatik und Wärmeschutzverglasung. Hochwertige Materialauswahl und Verarbeitung erhöhen das Wohlgefühl.
Als Viersitzer hat Ford den Cougar deklariert: Die Kniefreiheit im Fond reicht für Erwachsene, solange die Vorderleute nicht zuviel Platz beanspruchen. Der Einstieg in den Fond ist jedoch alles andere als familientauglich. Auch gibt es für hinten – selbst gegen Aufpreis – keine Kopfstützen. Das spricht ja doch eher für das Fahren zu zweit.
Das Laderaumvolumen von 428 bis 930 Litern ist für ein Coupé jedoch erstaunlich. Die Mondeo-Plattform macht es möglich. Und die 14 cm zusätzlicher Karosserielänge kommen von und ganz dem Kofferraum zugute. Tadellose Funktionalität bietet das Cockpit, wobei der technisch-kühle Designer-Look nicht jedermanns Sache ist.
Die Sicherheitsausstattung umfasst die heute üblichen gezielten Karosserieverstärkungen zum Schutz bei starkem Frontal-, Seiten- und Heckaufprall, vier Airbags für Fahrer- und Beifahrer, Antriebsschlupf-Regelung (ASR), Antiblockier-System (ABS) mit elektronischer Bremskraftverteilung (EBD) sowie Wegfahrsperre und Diebstahlwarnanlage. Vorne sind die Sicherheitsgurte höhenverstellbaren und verfügen über Gurtkraftbegrenzer. Die Rücksitze sind mit einfachen Drei-Punkt-Sicherheitsgurten und ohne Kopfstützen eher stiefmütterlich ausgestattet.
Der Cougar steht ab 42.700 Mark in der Preisliste, der 2.5-Liter-Sechszylinder ab 48.000 Mark, mit Automatik ab 55.800 Mark. Dafür ist bei der Automatik das Leder-Paket II mit schwarzen Leder-Sportsitzen, Sitzheizung vorn, elektrisch verstellbarem Fahrersitz, Geschwindigkeitsregler sowie beheizbarer Frontscheiben und ebensolchen Scheibenwaschdüsen enthalten. Für die Metallic-Lackierung kommen noch einmal 890 Mark dazu (nur Schwarz gibt es ohne Aufpreis). Das Parkpilot-System ist wegen schlechter Rücksichten sehr zu empfehlen und schlägt mit 790 Mark zu Buche. Serienmäßig vorhanden sind all die kleinen Annehmlichkeiten des Autofahrerlebens bis hin zur Klimaautomatik und dem Bordcomputer. Die Versicherungseinstufungen liegen für einen Sportwagen recht günstig bei 19 / 18 / 34 (H / VK / TK).
Ein Jahr allgemeine Fahrzeuggarantie bietet Ford ohne Kilometerbegrenzung, sechs Jahre gegen Durchrosten. Im ersten Jahr gilt die kostenlose Mobilitätsgarantie, sie ist auf bis zu vier Jahre verlängerbar mit dem Ford Garantie-Schutzbrief plus.
© April 2000 Petra Grünendahl, Fotos: grü / mig / IN*TEAM
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