Audi TT Coupé 1.8T quattro

Testbericht.
Audi TT Coupé
Sportlicher Auftritt
Von Petra Grünendahl

 

Die gute Nachricht zuerst: Es gibt ihn nicht nur in insgesamt vier Schattierungen von Silbergrau und Schwarz, sondern auch in Farbe: Amulettrot, Steppengras Perleffekt (Dunkelgrün) sowie in Denimblau Perleffekt, in dem unser Testwagen vorfuhr. Der permanente Allradantrieb qualifiziert ihn als quattro-Modell. Motorisiert war das TT Coupé mit dem Einstiegsmotor, dem kleineren der 1.8-Liter-Turbo-Benziner mit 180 PS. Der größere 1.8T ist nur für den quattro zu haben und verfügt über 225 PS.

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Das Blau der rundlichen Außenhaut setzt sich im Innenraum mit denimblauen Ledersitzen, blauen Teppichen und Verkleidungen fort. Die Armaturenbrett-Oberseite ist Schwarz, ein angenehmer Kontrast. Liebevoll gestaltet ist das Cockpit mit netten Alu-Details und Applikationen, die „farbige“ Akzente setzen und den Sportwagen unterstreichen. Dabei ist die Anordnung der Schalter und Anzeigen aufgeräumt, ist ihre Bedienung problemlos zu handhaben.

Die Sportsitze sind angenehm straff, gut konturiert und geben guten Seitenhalt. Die Sitzposition ist sportlich tief, die Sitzfläche relativ schmal. Die Sitze sind höhenverstellbar. Nichts für Riesen ist das Coupé wegen des flachen Daches. Die zweite Reihe ist bestenfalls was für Kinder: Die Rückbank ist freigegeben als Kindersitz der Gruppe 3 (für Kinder zwischen 6 und 12 Jahren). Größere Kinder sollten dort aber vermutlich auch nicht sitzen: Ab einer gewissen Größe stößt hier der Kopf an seine Grenzen – oder vielmehr an die früh flach abfallende Heckklappe. Und Kopfstützen gibt es hinten ohnehin nicht.

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Die Ausstattung ist vom Feinsten: Klimaautomatik und Sitzheizung vorn sind Serie, Sportlederlenkrad sowie ein Schalthebelknauf mit Lederummantelung und Aluminiumring sorgen für das richtige Gefühl in der Hand. Die Leder-/Alcantara-Sportsitze sind ebenfalls Serie, Ledersitze kosten Aufpreis. Stau- und Ablageraum bieten das Handschuhfach, Netze an den Türen sowie ein Fach vor dem Schaltknüppel auf dem Mitteltunnel.

Die Heckbanklehne ist mittig geteilt umklappbar. Der Laderaum fasst 270 bis – bei komplett umgeklappter Rückbanklehne – 540 Liter Gepäck. Verzurrösen im Kofferraum erleichtern das Sichern der Ladung. Für zwei Personen ist der Wagen fast schon alltagstauglich, auch wenn die Ladehöhe dank der flach abfallenden Heckklappe nicht gerade toll ist.

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Der 1,8-Liter-Turbo-Benziner stellt in der 180-PS-Version schon einen guten Einstieg für das sportliche Coupé dar. Der Antritt ist gut, der Durchzug nach der Turbogedenksekunden auch. Sehr gut ist seine Laufruhe: vibrationsarm und ohne den Drang, sich akustisch in den Vordergrund zu drängen, verrichtet er seine Arbeit. Auch Windgeräusche sind an der Karosserie kaum zu vernehmen, was das flottere Reisen wirklich angenehm macht.

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Die Schaltung ist klasse: kurz und knackig lässt sich der Schalthebel durch die sechs Gänge manövrieren, dass es die wahre Freude ist. Allerdings braucht man die Schaltung auch im Stadtverkehr nicht ständig, da der Motor über ausreichend Durchzugsvermögen auch in niedrigen Drehzahlregionen verfügt und sich schön schaltfaul fahren lässt.

Aus dem Stand auf Tempo 100 sprintet das allradgetriebene Coupé in 7,9 Sekunden (eine Zehntelsekunde langsamer als der gleich motorisierte Fronttriebler). Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 226 km/h. So gut wie er Gas gibt, so schnell beendet er den Vortrieb auch. Mit Scheibenbremsen rundum (vorne innenbelüftet) und breiteren 225/45er 17-Zoll-Reifen (Serie sind 205/55 R 16) kommt er abrupt und sauber zum Stand.

Der durchschnittliche Verbrauch im gemischten Fahrzyklus nach EU-Norm liegt bei ca. 9,5 Litern SuperPlus, im Stadtverkehr sind es 13,1 Liter, außerstädtisch 7,6 Liter – bei gemäßigtem Tempo (alles Herstellerangaben). Wer ständig auf der Autobahn Vollgas gibt, muss natürlich mit entschieden mehr rechnen.

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Die Lenkung ist direkt ausgelegt. Zielgenau folgt das Fahrzeug den Anweisungen des Fahrers. In zu schnellen Kurven drängt er mit den Heck nach außen. Dank des serienmäßigen ESP, welches früh eingreift, lässt sich diese Situation aber gut in den Griff kriegen. Problemlos gestalten sich plötzliche Spurwechsel und das ebenso plötzliche Wiedereinscheren in die alte Spur.

Sportlich sehr straff, fast schon hart liegt der TT auf der Straße. Agil und sportlich nimmt er flott gefahrene Kurven. Dabei sorgen Stabilisatoren und ein modifiziertes Fahrwerk in Zusammenarbeit mit Fahrdynamiksystemen wie die Antriebsschlupf-Regelung, ABS mit elektronischer Bremskraftverteilung und ESP für ein gewisses Sicherheitspolster.

Für den Fall eines Unfalls schützen die hochfeste Karosserie mit definierten Knautschzonen und Seitenaufprallschutz in den Türen sowie vier Airbags für Fahrer und Beifahrer vor allzu schlimmen Verletzungen.

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Ab 58.185,94 Mark ist der TT zu haben, ab 62.879,94 Mark mit quattro-Antrieb. Die Perleffekt-Lackierung schlägt noch einmal mit rund 978 Mark zu Buche, die 17- Zoll-Alu-Gußräder (statt der serienmäßigen 16-Zöller) kosten 1.369 Mark extra, die Geschwindigkeitsregelanlage 597 Mark, die Scheinwerferreinigungsanlage 489 Mark, Radio und CD-Wechsler 2.151 Mark, das Navigationssystem 2.895 Mark und die Alarmanlage mit Innenraumüberwachung und Wegfahrsperre 528 Mark.

Die Haftpflichteinstufung mit Typklasse 16 ist ok, die Kaskoeinstufungen (VK: 28 / TK: 32) sind dank einiger schlagzeilenträchtiger Schadenfälle des vergangenen Jahres allerdings recht hoch.

Audi gibt ein Jahr Gewährleistung auf den Wagen sowie alle beim Audi-Partner eingebauten Original-Ersatzteile sowie drei Jahre auf den Lack, eine 12-Jahres-Garantie für die Karosserie und eine LongLife-Mobilitätsgarantie beim Einhalten der Wartungsintervalle. Der LongLife-Service erfolgt nach Service-Anzeige. Abhängig von Einsatz und Fahrweise sind Laufzeiten von bis zu 30.000 km möglich. Mindestens alle zwei Jahre muss der TT allerdings doch zur Inspektion.

© August 2001 Petra Grünendahl, Fotos: grü / IN*TEAM

Über Petra Grünendahl

Erfahrener Journalist mit einem Gespür für Themen, Geschichten und Bilder, aber auch Inhalte und klare Worte. Mit fachübergreifender Denke, Redaktionsverantwortung und einem Blick für Zielgruppen. Generalist mit Special Interests (Fachjournalist), Kommunikationsexperte, Öffentlichkeitsarbeiter und Netzwerker.
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