Fahrbericht.
MG Z – Sportlimousinen
Sportliche Briten
Von Petra Grünendahl
MG Rover hat seinen drei Rover-Limousinen- Modellreihen unter dem Label MG nun drei sportliche Modellreihen zur Seite gestellt. Sportlichere Optik innen wie außen, stärkere Motoren und Modifikationen am straffer ausgelegten Fahrwerk sowie größer dimensionierte Bremsen heben die MGs von den Rover-Modellen ab.
Die Sportlimousinen zeichnen sich durch die sehr direkte Lenkung sowie eine stabile Straßenlage dank Sportfahrwerk und tiefer gelegter Karosserie aus. Die optische Sportlichkeit verspricht nicht nur, sondern hält, was sie verspricht: kurvenfreudige Agilität und dynamisches Handling zeichnen alle drei Sportmodelle aus. Dabei sind die straff abgestimmten Fahrwerke alles andere als unkomfortabel.
Optisch unterscheiden sich die MG-Sportlimousinen durch Front- und Heckspoiler (der Heckspoiler kostet beim ZT allerdings Aufpreis), der in Wagenfarbe lackierten Kühlergrilleinfassung (bei den Rover-Modellen verchromt), Frontgrill und Lufteinlässe aus Edelstahl sowie größere Leichtmetallräder von ihren Rover-Brüdern. Am Heck deuten die Edelstahl-Endstücke mit Hitzeschild (Doppelrohre beim ZR und ZT) die sportliche Motorisierung an, die nach Anlassen des Motors auch akustisch deutlich wird.
Innen sorgen Teilleder-Sportsitze mit farblichen Akzenten in Wagenfarbe, Rhodium-Silberfarbenes Dekor in Armaturenbrett, Mittelkonsole und Türverkleidung sowie helle Tachoscheiben für eine sportliche Note. Ansonsten gleicht das Interieur in seinen Formen dem der jeweiligen Rover-Limousinen.
MG ZR
Der MG ZR 160 ist das sportliche Pendant zum Rover 25. 160 muntere Pferdchen treiben den aus dem MGF Trophy bekannten 1,8-Liter-Motor in der kleinen MG-Limousine an. 17-Zoll-Leichtmetallräder statt der beim Rover 25 serienmäßigen 16-Zöller sowie die Tieferlegung sorgen für die sportliche Straßenlage.
Auf gut 4 m Länge bietet der ZR ausreichend Platz für bis zu fünf Personen; 304 Liter Kofferraum sowie die serienmäßige Klimaanlage sind seine praktischen Vorzüge.
Die Fahrleistungen sind wirklich ordentlich: Von Null auf Tempo 100 sprintet der ZR in 7,8 Sekunden, seine Höchstgeschwindigkeit liegt bei 210 km/h. Dabei ist er bei ökonomischer Fahrweise sehr knauserig mit dem teuren Kraftstoff: Knappe 7,5 Liter Superbenzin auf 100 km im gemischten Zyklus nach EU-Norm, 10,4 Liter in der Stadt und 5,8 Liter außerstädtisch (alles Herstellerangaben).
MG ZS
Der MG ZS 180 ist die sportliche Variante des Rover 45. Mit 4,38 m Länge bietet er Platz für bis zu fünf Personen und reichlichen 470 Liter Gepäck.
Der 177-PS-starke 2,5-Sechszylinder-Motor sorgt für sauberen Durchzug. Damit ist die Sportlimousine gut motorisiert und ganz schön flott unterwegs. Von Null auf 100 reichen ihm 7,7 Sekunden, bei 224 km/h sind seinem Vortrieb Grenzen gesetzt. Im Verbrauch gibt auch er sich mit 9,5 Litern Superbenzin auf 100 km bei ökonomischer Fahrweise im gemischten Zyklus nach EU-Norm insgesamt recht genügsam, im reinen Stadtverkehr mit 14,1 Liter aber eher durstig (alles Herstellerangaben).
MG ZT
Unter der sportliche Optik des MG ZT 190 steckt als Basis der Rover 75. Das Topmodell der sportlichen MG-Limousinen verbindet die Annehmlichkeiten der oberen Mittelklasse mit einer Extraportion Dynamik. Auf 4,75 m Länge bietet er guten Fahrkomfort für fünf Personen und 432 Liter Ladung.
Der 2,5-Liter-Sechszylinder mit 190 PS kann aber nur als Einstieg gelten. Nur 13 PS mehr als im ZS-Modell sind angesichts eines Mehrgewichts von 250 kg subjektiv nicht ausreichend für einen wirklich befriedigenden Antritt und Durchzug. Das kann der kleinere ZS besser. Hier wird Rover noch ein paar größere Aggregate nachschieben müssen.
Objektiv ist die Beschleunigung von Null auf 100 km/h in 8,2 Sekunden ja nicht schlecht, ebenso wenig die Höchstgeschwindigkeit von 225 km/h. Untermotorisiert ist der ZT nur unter sportlichen Aspekten: Für eine gelassene Fahrweise reicht der Motor allemal.
Ein Verbrauch von 9,8 Liter Superbenzin auf 100 km bei ökonomischer Fahrweise im gemischten Zyklus nach EU-Norm sind für den 1.560 kg schweren Wagen ganz ok. Sein Terrain sind Landstraßen und Autobahnen. Im Stadtverkehr ist er nämlich nicht von der sparsamen Sorte: satte 14,3 Liter nimmt er sich hier auf 100 km (alles Herstellerangaben).
Serienmäßige Sicherheit bieten in allen drei Modellreihen Servolenkung, durchweg größer dimensionierte Bremsscheiben (vorne innenbelüftet) mit ABS und elektronischer Bremskraftverteilung, Drei-Punkt-Gurte auf allen fünf Sitzen, höhenverstellbare Kopfstützen auf allen Außenplätzen (im ZT sogar auf allen fünf Plätzen) sowie Front- und Seitenairbags vorne. Zusätzlich sind für den ZT gegen Aufpreis Kopfairbags (460 Mark) erhältlich.
Die einzelnen Sportmodelle sind etwa 5 bis 8 Prozent teurer als die Limousinen. Der MG ZR ist ab37.747,52 Mark (19.300 Euro) zu haben, der MG ZS ab 43.615,01 Mark (22.300 Euro) und der MG ZT ab 61.608,65 Mark (31.500 Euro). Dafür gibt es eine recht umfangreiche Serienausstattung inklusive Klimaanlage (ZT Klimaautomatik) und Alarmanlage, beim ZT sogar Xenon-Licht. Metallic-Lackierungen, ein elektrisches Glas-Schiebe-Hebedach sowie die Alarmanlage mit Innenraumüberwachung kosten extra. Beim ZT ist die Aufpreisliste etwas unfangreicher, bietet dafür aber auch mehr Komfort: der Heckspoiler kostet extra, als Sonderausstattung zu haben sind zudem unter anderem eine Geschwindigkeitsregelanlage, Regensensor, Kopfairbags sowie Bordcomputer und ein Radio-Navigationssystem.
An Garantien gewährt MG Rover Deutschland 3 Jahre Herstellergewährleistung und drei Jahre Mobilitätsgarantie – beides ohne km-Begrenzung. Dazu kommen drei Jahre auf den Lack und 6 Jahre auf die Karosserie gegen Durchrostung. Außerdem kann der Käufer über eine Anschlussgewährleistungen für bis zu weitere drei Jahre gegen Aufpreis bekommen.
© Oktober 2001 Petra Grünendahl, Fotos: grü / IN*TEAM
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