Audi A2 1.6 FSI

Fahrbericht.
Audi A2 1.6 FSI
GTI lässt grüßen
Von Petra Grünendahl

 

Lediglich der FSI-Schriftzug am Heck und der etwas größere Spoiler verraten den Unterschied zu seinen konventionellen Brüdern. Die kleinen Radlauf-Spoiler vorne, die wie der Heckspoiler die Aerodynamik verbessern, gehen unter der Karosserie fast unter.

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„FSI“ steht für Fuel Stratified Injection und ist VWs und Audis Bezeichnung für die Benzin-Direkteinspritzung. Der FSI ergänzt die Motorenpalette des A2 ab Juni 2002.

Da wir den A2 1.4 TDI schon als Testwagen hatten, erübrigt sich die Betrachtung seiner praktischen Vorzüge. Karosserie und Cockpit sind identisch, ebenso der Ausstattungsumfang und die reichlich verfügbare Sonderausstattung. Interessanter ist der neue Motor und das überarbeitete Fahrwerk, das demnächst in den anderen A2-Modellen zum Einsatz kommt.

 

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Der FSI-Motor mit 1,6 Litern Hubraum und 110 PS ist ein High-Tech-Aggregat mit verbessertem Wirkungsgrad. Benzin-Direkteinspritzer bieten unter Volllast im konventionellen Homogenbetrieb mehr Leistung und mehr Drehmoment bei reduziertem Verbrauch. Im Teillastbereich sind durch den Schichtladebetrieb noch größere Kraftstoffeinsparungen möglich.

Die direkte Kraftstoff-Einspritzung in die vier Zylinder des Motors läuft über ein Common-Rail-System mit Hochdruck-Einspritzpumpe. Neue Komponenten mussten für den FSI entwickelt werden, das Motorsteuergerät erfordert eine um mehr als das doppelte erhöhte Rechnerleistung im Vergleich zur konventionellen Saugrohr-Einspritzung.

Im Leerlauf dreht der Motor ruhig und vibrationsarm. Aber wehe, wenn er losgelassen. Das sportliche Brummen des Auspuffrohres ist gewollt. Schade nur, dass der Auspuff nicht auch optisch Akzente setzt. Drehfreudig und antrittsstark zieht der Ingolstädter Floh ab. Ein leichtes Spiel hat der 110 PS starke Motor mit der nur 1.070 kg schweren Karosserie.

Die Motorkräfte werden über ein manuelles Fünfgang-Getriebe auf die Vorderräder übertragen. Leicht und lässig lässt sich der Schalthebel durch die Kulisse führen. Willig nimmt er Gas an und dreht freudig hoch. Dann zieht er ab. Schon im Leerlauf liegen über 100 Nm Drehmoment an. Die Drehmomentspitze von 155 Nm erreicht er zwar erst bei 4.500 U/min., aber die Drehmomentkurve verläuft eher flach, zwischen 2.000 und 6.000 U/min. liegen über 125 Nm an – und das macht sich auch beim Fahren bemerkbar.

In 9,8 Sekunden sprintet er von 0 auf Tempo 100, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 202 km/h. Ökonomisch gefahren birgt der FSI ein ansehnliches Sparpotenzial: 5,9 Liter Super-Plus je 100 km im gemischten Verbrauch nach EU-Norm sind schon nicht von schlechten Eltern, aber die erreicht man natürlich nicht, wenn man ständig an der Leistungsgrenze fährt. Innerstädtisch verbraucht der A2 FSI 8,1 Liter je 100 km, außerorts sind es 4,7 Liter. Der Motor erfüllt die Abgasnorm EU4.

 

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Die Lenkung arbeitet direkt und setzt die Lenkbefehle des Fahrers präzise um. Überarbeitet wurde für den 110 PS starken Benzin-Direkteinspritzer auch das Fahrwerk, welches demnächst auch den schwächer motorisierten A2-Modellen zur Verfügung stehen wird. Eine geänderte Feder-Dämpfer-Kennlinie schafft mehr Komfort, ohne Abstiche an die Sicherheit oder an den Fahrspaß zu machen. An Agilität hat er nichts eingebüßt. Dank des kräftigeren Motors ist er auch in Kurven zügig unterwegs. Dabei glänzt er mit seiner neutralen Straßenlage, nur leicht ist die Tendenz, in zu schnellen Kurven zu untersteuern. Plötzliche Spurwechsel bringen ihn nicht aus der Ruhe. Auch die Seitenneigung hält sich dabei – trotz der hohen Karosserie – in Grenzen.

Zugelegt hat Audi auch bei den Bremsen: Fahren die bisherigen A2-Modelle noch mit Trommelbremsen hinten, kommen beim FSI Scheibenbremsen zum Einsatz – und mit Scheibenbremsen rundum (vorne innenbelüftet) sowie 175/60er Reifen hat der A2 beim kräftigen Bremsen einen guten Stand.

Serienmäßige Sicherheit bieten die leichte, aber hochfeste Audi-Space-Frame-Karosserie mit Seitenaufprallschutz, vier Airbags (Kopfairbagsystem Sideguard für vorne und hinten gegen Aufpreis), Kopfstützen und Drei-Punkt-Automatikgurte auf allen vier oder fünf Sitzplätzen (je nach Rücksitzanlage) sowie Isofix hinten. Zur Serienausstattung gehören auch ABS mit elektronischer Bremskraftverteilung (EBV) und ESP sowie Antriebsschlupfregelung und elektronische Differentialsperre (EDS).

 

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Ab 16.550 Euro ist der A2 zu haben. Der FSI steht ab einem Grundpreis von 18.750 Euro beim Händler. Damit stellt er auch preislich das Topmodell dar. In der Serienausstattung enthalten sind z. B. elektrische Fensterheber vorn, elektrische einstellbare Kopfstützen sowie die geteilte, doppelt umklappbare und herausnehmbare Rücksitzbank mit umklappbarer Lehne.

Je nach Einsatz und Fahrweise können nach der Service-Intervallanzeige bis zu 30.000 km bis zur nächsten Inspektion vergehen. Maximal ermöglicht der LongLife-Service aber alle zwei Jahre bis zur nächsten Inspektion. Die Versicherungen stufen den FSI in die Klassen 14 / 14 / 23 (KH / VK / TK) – etwas niedriger als den 1.4 TDI.

© Juni 2002 Petra Grünendahl, Fotos: grü / IN*TEAM

Über Petra Grünendahl

Erfahrener Journalist mit einem Gespür für Themen, Geschichten und Bilder, aber auch Inhalte und klare Worte. Mit fachübergreifender Denke, Redaktionsverantwortung und einem Blick für Zielgruppen. Generalist mit Special Interests (Fachjournalist), Kommunikationsexperte, Öffentlichkeitsarbeiter und Netzwerker.
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