Fahrbericht.
Toyota Avensis Combi 2.0 Exclusive
Komfortabler Familienfreund
Von Petra Grünendahl
Seit April 2003 steht der neue Avensis bei den deutschen Händlern. Der Carina-Nachfolger ist in der zweiten Generation in Japan und Europa gezielt für den europäischen Markt entwickelt worden und wird im britischen Toyota-Werk in Burnaston gebaut.
Länger und etwas eleganter im Design ist der Avensis Combi der zweiten Generation geworden, markanter sind vor allem die Fahrzeugfront mit dem massiven Kühlergrill sowie vorne und hinten die Leuchteinheiten. Ansonsten ist auch der Neue noch als Avensis-Kombi zu erkennen.
Der Innenraum wirkt gefällig, ist von guter Materialqualität und sauberer Verarbeitung. Die konturierten Sitze bieten angenehmen Sitzkomfort und guten Seitenhalt in den Kurven. Das Platzangebot ist vorne wie hinten großzügig, zumindest für „normalgroße“ Menschen. Das Cockpit mit seinem Schaltern und Anzeigen stellt den Fahrer vor keine Orientierungsprobleme, lediglich die Klimaautomatik sitzt etwas tief, um bequem während der Fahrt nachgeregelt zu werden. Der Laderaum fasst 520 bis 1.500 Liter Gepäck, die maximale Zuladung liegt allerdings nur – je nach Ausstattung – zwischen 420 und 465 kg.
Die reichhaltige Serienausstattung umfasst im Avensis all die kleinen Annehmlichkeiten des Autofahrerlebens inklusive funkfernbediente Zentralverriegelung, elektrisch einstellbare, beheizbare und anklappbare Außenspiegel, Klimaanlage, Regensensor sowie elektrische Fensterheber vorne und hinten. Die Executive-Ausstattung bietet zusätzlich eine Zwei-Zonen-Klimaautomatik, Sitzheizung, Geschwindigkeitsregelanlage, 17-Zoll-Leichtmetallfelgen und Innenraum-Applikationen im Wurzelholz-Design. Die optionale anthrazit-farbene Lederausstattung schließt die elektrische Einstellbarkeit der Vordersitze mit ein.
Zu einer Ausfahrt stand uns der 2-Liter-Motor mit Benzin-Direkteinspritzung und manueller Fünfgang-Schaltung zur Verfügung. Der Vierzylinder-Vierventiler-Motor verfügt über die variable Ventilsteuerung VVT-i und Direktzündung (DIS). Der 147 PS starke Motor ist eine gute Grundausstattung für den über 1,4 t schweren Kombi. Wer es souveräner mag, sollte zum 2,4-Liter-Benzin-Direkteinspritzer mit 170 PS greifen (ist ab Herbst verfügbar). Ein 1,8-Liter-Vierzylinder mit 129 PS sowie ein 2-Liter-Common-Rail-Turbodiesel-Direkteinspritzer mit 116 PS runden das Motorenprogramm für den Avensis ab.
Der Motor läuft ruhig und vibrationsarm, bei hohem Tempo auf der Autobahn sind eher Wind- denn Motorgeräusche zu vernehmen. Im Antritt wie im Durchzugsvermögen macht er einen guten Eindruck, will aber kein Sprinter sein. An Steigungen oder voll beladen tut sich der 147-PS-Kombi etwas schwer: Er ist insgesamt mehr für den gelassenen Vortrieb gut. Die manuelle Fünfgang-Schaltung schaltet sich gut und butterweich.
Die Beschleunigung aus dem Stand auf Tempo 100 absolviert er in 9,1 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 210 km/h, was viel Komfort für lange Strecken und zügiges Überholpotenzial verspricht. Der Verbrauch des Benzin-Direkteinspritzers bei ökonomischer Fahrweise liegt in der Stadt bei 10,6 Litern Superbenzin je 100 km, außerorts bei 6,6 Litern und 8,1 Liter im gemischten Verbrauch nach EU-Norm (alles Herstellerangaben). Alle Motoren für den Avensis – auch der 2-Liter-Common-Rail-Diesel (D-4D) – erfüllen die Abgasnorm EU4.
Die servounterstützte Lenkung spricht gut an und ermöglicht ein genaues Führen des Fahrzeugs. Das Fahrwerk ist eher komfortabel ausgelegt. Bekannt ist die Vorderachse mit McPherson-Federbeinen, neu entwickelt wurde die Doppelquerlenker-Hinterachse mit dynamischer Spurkorrektur. Damit lässt sich der Fronttriebler sicher führen. Neutral im Handling, mit Tendenz zum Untersteuern in zu schnellen Kurven, aber ohne tückische Lastwechselreaktionen gehört er zu den braven Vertretern auf der Straße.
In der Executive-Ausstattung steht der Avensis auf 17-Zoll-Leichtmetallrädern mit breiten 215/45er Reifen, was allerdings dem Fahrkomfort keinen Abbruch tut. Die Bremsen (Scheibenbremsen rundum, vorne innenbelüftet) verzögern gut und sicher. Den Fahrer unterstützen serienmäßig das ABS mit elektronischer Bremskraftverteilung, bei den Benzin-Direkteinspritzern und dem Turbodiesel auch Regelsysteme wie die Antriebsschlupfregelung, der Bremsassistent sowie das elektronische Fahrstabilitätssystem VSC (im Klartext: ESP).
Der passiven Sicherheit dient die moderne Sicherheitskarosserie mit definierten Verformungszonen, besonders steifer Fahrgastzelle und Seitenaufprallschutz in den Türen ebenso wie die Schutzsysteme im Innenraum mit Drei-Punkt-Sicherheitsgurten und Kopfstützen auf allen Plätzen, Isofix-Kindersitzbefestigungen auf den Außenplätzen hinten, Front-, Seiten- und Fahrerknie-Airbag (erstmals auf dem europäischen Markt) sowie Kopfairbags für vorne und hinten. Das WIL-System in den Vordersitzlehnen und -kopfstützen dämpft bei einem Heckaufprall den Rückschlag von Oberkörper und Kopf und verringert damit das Schleudertrauma-Risiko.
Ab 21.600 Euro steht der Avensis Combi in den Preislisten der Händler, das 2-Liter-Modell ist erst ab der Version Sol ab 24.400 Euro zu haben und in der Top-Ausstattung Executive sind ab 25.300 Euro fällig. Dazu kommen Aufpreise für die Metallic-Lackierung, elektrisches Glas-Schiebe-/Hebedach, DVD-Navigationssystem, Xenon-Scheinwerfer und Lederausstattung.
Drei Jahre Garantie (bis 100.000 km) gewährt Toyota dem Käufer auf den Neuwagen sowie auf den Lack, zwölf Jahre auf die Karosserie gegen Durchrostung. Dazu kommt ein europaweiter Mobilitätsservice in den ersten drei Jahren. Eine Service-Inspektion ist alle 30.000 km (oder alle zwei Jahre) fällig, der Ölwechsel alle 15.000 km (oder einmal im Jahr). Die Versicherungen stufen den Avensis Combi 2.0 in die Typklassen 16 / 17 / 34 (KH / VK / TK).
© April 2003 Petra Grünendahl, Fotos: grü (3) / Toyota (4)
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