Audi A3 Sportback 1.6

Fahrbericht.
Audi A3 Sportback 1.6
Gut kombi-niert
Von Petra Grünendahl

Der A3 Sportback hat vier Türen für die Passagiere, eine Heckklappe hinten mit einem mehr oder weniger geräumigen Laderaum (zumindest ist er größer als beim A3), aber Avant heißt der Ingolstädter nicht. „Sportback“ heißt die Variante des A3, die gut und gerne ein Kombi sein könnte, aber so gerade mal als schicker Fünftürer durchgeht. Gute 7 cm ist der Fünftürer mit seinen 4,29 m länger als die dreitürige Variante des kompakten Ingolstädters. Was der Sportback zu bieten hat, „erfuhren“ wir in einem Sportback 1.6 mit 102 PS.

 

Der Zugang zum Innenraum ist problemlos möglich über fünf Türen. Der Übersicht dient mit Sicherheit die optionale Einparkhilfe hinten. Das Platzangebot ist in beiden Reihen üppig bemessen und von Premium-Qualität. Nun gut, nicht gerade Premium ist in dieser Fahrzeug-Klasse das Laderaumvolumen, aber dieses ist mit einem Fassungsvermögen von 370 Litern (nur bei Frontantrieb, bei Allrad quattro 302 Liter) immerhin 20 Liter größer als beim A3. Durch Umklappen der asymmetrisch geteilten Rückbanklehne sind bis zu 1.100 Liter (in der quattro-Version bis 1.032 Liter) möglich. Die Höhe der Ladekante liegt mit 68,5 cm im angenehmen Bereich.

Hochwertig ist die Materialanmutung, die Verarbeitung ist in jeder Hinsicht tadellos. Schnörkellos und solide, aber dafür einfach in der Handhabung ist das Cockpit gestaltet. Die Sitze sind straff und sportlich konturiert, sie bieten guten Seitenhalt in den Kurven.

Unser Basismodell Attraction ist serienmäßig ausgestattet mit einer funkfernbedienten Zentralverriegelung, elektrisch einstellbare Außenspiegel, elektrische Fensterheber vorne und hinten, getönte Wärmeschutzverglasung rundum sowie 16-Zoll-Stahlräder. Optional war unser Modell ausgestattet mit 16-Zoll-Leichtmetallrädern, Lederlenkrad und einer Zwei-Zonen-Klimaautomatik. Über der Basisversion rangieren noch die gehobeneren Linien Ambition und Ambiente.

 

Der 1,6-Liter-Vierzylinder-Zweiventiler ist mit 102 PS der Basis-Motor der Baureihe, auch wenn der 1.4 TFSI vom Volumen noch darunter liegt. Der Motor reißt keine Bäume aus, ist aber mit der leer knapp über 1,3 t schweren Karosserie nicht überfordert. Der Motor reagiert sehr empfänglich auf Gaspedalbewegungen. Er  zieht recht gut, unser Sportback lässt sich auch im gewissem Rahmen recht schaltfaul bewegen. Dabei läuft der Motor ruhig und relativ vibrationsarm. Das manuelle Fünfgang-Schaltgetriebe glänzt durch knackiges Handling sowie leichtgängige und präzise Schaltwege.

Für die Beschleunigung aus dem Stand auf Tempo 100 braucht er 12,2 Sekunden, seine Höchstgeschwindigkeit von 185 km/h reicht auch zum Mitschwimmen bei flottem Autobahnverkehr. Der Verbrauch liegt bei 9,7 Litern Superkraftstoff je 100 km innerorts, 5,7 Litern außerorts und 7,2 Liter im gemischten Verbrauch nach EU-Norm betragen (alles Herstellerangaben, ermittelt unter Idealbedingungen auf dem Rollenprüfstand). Bei geringen Leistungseinbußen kann aber auch Normalbenzin gefahren werden. Der Motor erfüllt die Abgasnorm EU4, der CO2-Ausstoß beträgt 169 g pro km.

 

Der Audi A3 Sportback verfügt über Frontantrieb und glänzt mit einen sehr guten Geradeauslauf. Die Lenkung ist leichtgängig, präzise und recht direkt ausgelegt, was in Verbindung mit dem dynamisch ausgelegten Fahrwerk maximalen Fahrspaß bietet. Allerdings ist das Fahrwerk mit dem Basismotor nur allzu deutlich unterfordert. Hier sind hohe Reserven für stärkere Motoren vorhanden, ohne dass man schon auf ein (hier optional verfügbares) Sportfahrwerk umsteigen müsste. Die Feder-Dämpfer-Abstimmung ist straff, bietet aber dennoch einen guten Abrollkomfort.

Exzellent ist der Fahrbahnkontakt, sportlich-agil das Fahrverhalten. Der A3 Sportback glänzt mit knackigen und spurtreu absolvierten Ausweichmanövern, in flott gefahrenen Kurven zeigt sich praktisch kein Untersteuern. Das garantiert schon in dieser Motorisierung eine gute Portion Fahrspaß. Serienmäßig steht das Basismodell auf 16-Zoll-Rädern mit 205/55er Reifen, die hier ausreichend Traktion und Seitenführung bieten. Die Bremsen (Scheibenbremsen rundum, vorne innenbelüftet) verzögern sehr gut ansprechend, gut dosierbar und überzeugend standfest.

Der Insassen-Sicherheit dienen eine selbsttragende Stahlkarosserie, definierten Knautschzonen an allen vier Seiten, Seitenaufprallschutz (Verstärkungen in Türen, B-Säulen und Schwellern), Kopfstützen und Drei-Punkt-Gurte auf allen fünf Sitzen, Front- und Seitenairbags vorne, sideguard-Kopfairbags für vorne und hinten, das Schleudertrauma-Schutzsystem backguard, Sicherheitslenksäule und zwei Isofix-Kindersitzvorrüstungen hinten.  Im EuroNCAP reichte es im Jahr 2003 für die aktuelle Generation des A3 für vier Sterne für Insassensicherheit, drei Sterne für Kindersicherheit und einen Stern für Fußgängerschutz. Das amerikanische Insurance Institute for Highway Safety (IIHS) hat kürzlich den A3 mit der Höchstnote „Top Safety Pick“ ausgezeichnet. An aktiven Helfern hat der A3 auch als Sportback ABS mit elektronischer Bremskraftverteilung EBV, die Antriebsschlupf-Regelung ASR, die elektronische Differenzialsperre EDS sowie das Elektronische Stabilitätsprogramm ESP serienmäßig ab der Basisversion mit an Bord. Für den Pannenfall gibt es ein tire mobility system mit Reifendichtmittel und Kompressor. Optional, aber ohne Aufpreis gibt es ein Reserverad.

 

Ab 19.600 Euro steht der A3 in der Basisausstattung Attraction mit 102-PS-Basistriebwerk beim Händler, der A3 Sportback startet mit 20.500 Euro. Aufpreis kosten Metallic- oder Perleffekt-Lackierungen, Leichtmetallräder, Lederlenkrad und eine Zwei-Zonen-Klimaautomatik sowie viele weitere nette Annehmlichkeiten aus der Liste der Sonderausstattungen.

Audi gibt eine zweijährige Garantie auf den Neuwagen (inkl. Mobilitätsgarantie), drei Jahre auf den Lack und zwölf Jahre auf die Karosserie gegen Durchrostung. Die fast europaweite Mobilitätsgarantie (außer Osteuropa) verlängert sich beim Einhalten der Inspektionsintervalle. Der LongLife-Service regelt Fälligkeit der Wartung nach Intervallanzeige (bis zu 30.000 km möglich), maximal 2 Jahre sollten zwischen zwei Inspektionen liegen. Die Versicherungen stufen das Modell in die Typklassen 14 / 16 / 18 (KH / VK / TK) ein.

© Dezember 2007
Petra Grünendahl
, Fotos: Audi

Über Petra Grünendahl

Erfahrener Journalist mit einem Gespür für Themen, Geschichten und Bilder, aber auch Inhalte und klare Worte. Mit fachübergreifender Denke, Redaktionsverantwortung und einem Blick für Zielgruppen. Generalist mit Special Interests (Fachjournalist), Kommunikationsexperte, Öffentlichkeitsarbeiter und Netzwerker.
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