Fahrbericht.
Honda Civic 8 Facelift 1.4 Automatik
Überarbeitet und aufgefrischt
Von Petra Grünendahl
Seit Führjahr 2006 ist der Honda Civic der achten Generation auf dem Markt, seit 2007 gibt es die dreitürigen Varianten Type S und Type R. Zum Modelljahr 2009 wurde Hondas Kompaktklasse einem Facelift unterzogen, seit dem 17. Januar steht sie aufgefrischt beim Händler. Einen ersten Eindruck vermittelte eine Ausfahrt mit einem Civic 1.8 mit der neuen Fünfgang-Automatik.
Seine markante Erscheinung kommt an: Honda konnte neue Käuferschichten erschließen mit der aktuellen Generation des Civic! An der äußeren Erscheinung wurde nur etwas Feinschliff an Scheinwerfern und Heckleuchten betrieben. Ebenso wenig geändert hat sich optisch der Innenraum: Hochwertig gestaltetes Interieur, viel Platz in beiden Reihen und ein ergonomisch gestaltetes Armaturenbrett, das in der Handhabung keine Rätsel aufgibt. Optimalen Zugang gewähren fünf Türen, der Laderaum fasst zwischen 456 und 1.352 Litern. Die Rücksitze lassen sich asymmetrisch geteilt umklappen und im Fahrzeugboden versenken. Unter der Rücksitzbank gibt es ein Staufach. Die Übersicht über die Karosserie ist nicht wirklich gut, könnte aber schlechter sein … Die hier serienmäßige Einparkhilfe hinten ist schon eine große Hilfe!
Schon die Basisversion ist gut ausgestattet: Serienmäßig an Bord sind eine funkfernbediente Zentralverriegelung, elektrisch einstellbare und beheizbare Außenspiegel, elektrische Fensterheber vorne und hinten, Wärmeschutzverglasung rundum, ein Multiinformationsdisplay und 16-Zoll-Stahlfelgen. Die Topausstattung Executive verfügt darüber hinaus über Multifunktionslenkrad, CD-Radio, automatisch abblendende Innenspiegel, eine Zwei-Zonen-Klimaautomatik, Sitzheizung vorne, eine Bluetooth-Freisprecheinrichtung, Geschwindigkeitsregelung, Licht- und Regensensoren, ein Panorama-Glasdach mit Sonnenschutzrollo, Xenon-Scheinwerfer sowie 17-Zoll-Leichtmetallfelgen. Die Außenspiegel lassen sich elektrisch anklappen und der Laderaumboden auf zwei Ebenen verstellbar. Als Sonderausstattung gibt es ein DVD-Navigationssystem und eine Leder-Innenausstattung.
Neu in der kompakten Baureihe ist als Einstiegsmotor ein 100-PS-Benziner mit 1,4 Litern Hubraum, der Anfang 2008 schon im neuen Jazz vorgestellt worden war. Er ersetzt das bisherige 83-PS-Aggregat. Ein guter Bekannter ist der 1,8-Liter-Motor mit 140 PS, der für den Civic der achten Generation neu entwickelt wurde und entsprechend seit 2006 verfügbar ist. Der Reihenvierzylinder läuft kultiviert, hängt sehr gut am Gas und dreht freudig hoch. Leichtes Spiel hat der Motor mit der Karosserie, die mit 1,3 t Leergewicht in dieser Klasse durchaus im Rahmen des Üblichen liegt.
Einzig dem Fünftürer vorbehalten ist das neue Fünfgang-Automatikgetriebe, der S-Type ist außer dem serienmäßigen manuellen Sechsgang-Schaltgetriebe nur mit dem automatisierten Schaltgetriebe i-Shift zu haben. Das i-Shift-Getriebe steht jetzt – mit der neuen Automatik – für den Fünftürer nicht mehr zur Verfügung. Die Automatik ist gut abgestuft und bietet über das relevante Drehzahlspektrum ordentlichen Vortrieb, kaum spürbar sind die Schaltvorgänge.
In 11 Sekunden beschleunigt er aus dem Stand auf Tempo 100 (8,9 Sekunden mit manueller Schaltung), seine Höchstgeschwindigkeit erreicht er bei 197 km/h (205 km/h mit manueller Schaltung). Immerhin 10 Liter Superbenzin konsumiert er auf 100 km im Stadtverkehr, gute 5,8 Liter sind es außerorts und 7,3 Liter im gemischten Verbrauch nach EU-Norm (alles Herstellerangaben, ermittelt unter Idealbedingungen auf dem Rollenprüfstand). Der Motor erfüllt bereits die Abgasnorm EU5, der CO2-Ausstoß beträgt 169 g pro km.
Der Fronttriebler glänzt mit gutem Geradeauslauf und einer sehr direkt ausgelegten Lenkung. Das Fahrwerk ist im Vergleich zum Accord eine Idee straffer ausgelegt, ohne jedoch Unebenheiten zu deutlich an die Passagiere weiterzuleiten.
Der Civic lässt sich präzise führen: Wie auf Schienen folgt er auch in flott gefahrenen engen Kurven dem vorgegebenen Kurs. Er klebt förmlich am Asphalt und giert nach besonders kurvigen Pisten. Da kommt eine gehörige Portion Freude am Fahren auf! Die Kombination von Antrieb und Fahrwerk legt eine faszinierende sportliche Agilität an den Tag. Sicher und spurstabil liegt der Civic auf der Straße, auch bei plötzlichen Ausweichmanövern und beim Slalom. Der 1.8er steht in Executive-Ausstattung auf 17-Zoll-Leichtmetallrädern mit Reifen im Format 225/45. Sehr gut verzögern Scheibenbremsen rundum (vorne innenbelüftet).
Passive Sicherheit bieten bei einem Unfall eine besonders versteifte Karosseriestruktur mit verbesserten Energieabsorptionseigenschaften, Seitenaufprallschutz, eine Fahrzeugfront mit Fußgängerschutz, Drei-Punkt-Gurte und Kopfstützen auf allen vier Sitzplätzen, aktive Kopfstützen vorne, Front- und Seitenairbags vorne, Kopfairbags vorne und hinten sowie Isofix- und TopTether-Kindersitzverankerungen auf der Rückbank außen. Im EuroNCAP erhielt der aktuelle Civic in den Jahren 2006 (Fünftürer) und 2007 (Dreitürer) jeweils vier Sterne für Insassensicherheit, vier Sterne für Kindersicherheit sowie drei Sterne für den Fußgängerschutz. An Fahrwerksregelsystemen sind die heutzutage üblichen Systeme mit an Bord: ABS mit Elektronischer Bremskraftverteilung EBD, Bremsassistent sowie das Elektronische Stabilitätsprogramm VSA (für Vehicle Stability Assist). Bei einer Reifenpanne helfen Reifendichtmittel und 12V-Luftkompressor (Reifenpannen-Soforthilfe-System IMS), den Civic wieder mobil zu kriegen. Eine Reifendruckkontrolle ermöglicht die Montage von Reifen mit Notlaufeigenschaften.
Ab 16.790 Euro steht der Civic als Fünftürer beim Händler, mit 1.4-Liter-Ottomotor (100 PS) in der Basisversion. Der 1.8er ist ab 20.290 Euro in der Comfort-Ausstattung zu haben, als Topversion Executive steht er ab 24.190 Euro in der Preisliste. Die Fünfgang-Automatik kostet 1.300 Euro extra. Aufpreis kosten zudem eine Metallic- oder Perleffekt-Lackierung, eine Leder-Innenausstattung sowie ein DVD-Navigationssystem.
Honda gibt drei Jahre Garantie bis zu einer maximalen Fahrleistung von 100.000 km sowie drei Jahre Garantie auf den Lack ohne Kilometerbegrenzung. Längere Garantien gibt Honda für den Korrosionsschutz wichtiger Teile des Auspuffsystems (fünf Jahre), bestimmter Fahrzeugkomponenten (zehn Jahre) sowie bestimmter Karosseriebestandteile und tragender Teile (zwölf Jahre) – und zwar ohne Kilometerbegrenzung. Außerdem gibt es einen dreijährigen Mobilitätsservice. Gegen Aufpreis kann der Käufer die Neuwagengarantie verlängern. Zum Service muss der Civic alle 20.000 km oder einmal im Jahr. Die Versicherungen stufen das Modell in die Typklassen 16 / 18 / 21 (KH / VK / TK) ein.
© April 2009
Petra Grünendahl, Fotos: Honda