Mazda6 II Sport

Fahrbericht.
Mazda6 II Sport 2.2 MZR-CD Dynamic
Sportliche Dynamik in der Mittelklasse
Von Petra Grünendahl

Mit dem neuen Mazda6 folgten die Japaner der Designlinie, die sie zuvor mit dem Mazda2 eingeschlagen hatten: deutlich ausdrucksstärker und dynamischer ist die Karosserie gezeichnet, um eine jüngere Käuferschicht anzusprechen. Den Mazda6 gibt es seit Anfang 2008 in der zweiten Generation. Wie der Vorgänger ist er als Stufenheck, Fünftürer namens Sport sowie als Sport-Kombi zu haben. Seit dem 6. Juni 2009 steht er bei den Mazda-Händlern mit einem neuen Selbstzünder in den Schauräumen: mit einen 2,2-Liter-Common-Rail-Diesel. Er kommt auch im Mazda3 zum Einsatz. Wir fuhren die Version mit 185 PS.

Mit einer Länge von 4,76 cm ist der neue Mazda6 Sport 7,5 cm länger als der Vorgänger. Besser geworden ist dank des dynamischen Designs sein cW-Wert von 0,27. Guten Zugang für Passagiere und Gepäck bieten fünf Türen. Die Übersicht ist nicht besser oder schlechter als bei den meisten großen Fahrzeugen heutzutage, nämlich einfach: nicht besonders gut. Die optionale Einparkhilfe für vorne und hinten (hier im Professional-Paket mit Alarmanlage) ist eine gute Empfehlung. Mehr Raum als beim Vorgänger steht den Passagieren nun zur Verfügung: Das Platzangebot ist in beiden Reihen großzügig. Die straffen, gut konturierten Vordersitze bieten guten Seitenhalt. Der Laderaum fasst 510 Liter, nach dem Umklappen der serienmäßig asymmetrisch geteilten Rückbanklehne passen bis zu 1.702 Liter rein. An maximaler Zuladung sind inkl. Fahrer 615 kg erlaubt.

Sportlich-komfortabel ist der Mazda6 in der Anmutung, hochwertig die Qualität der verbauten Materialien und tadellos die Verarbeitung. Das Cockpit ist in punkto Ergonomie und Bedienbarkeit ebenso wenig zu beanstanden. Vier Ausstattungslinien decken unterschiedliche Käuferbedürfnisse ab: Die Basisvariante Comfort ist serienmäßig ausgestattet mit funkfernbedienter Zentralverriegelung, elektrisch einstellbaren Außenspiegeln, elektrischen Fensterhebern vorne und hinten, Klimaanlage, einem Audio-System mit Radio, CD-Spieler (mp3-fähig) und Aux-Eingang sowie 16-Zoll-Leichtmetallrädern. Die nächsthöhere Ausstattungslinie heißt Exclusive und verfügt zusätzlich über Features wie einen automatisch abblendenden Innenspiegel, Bordcomputer, Zwei-Zonen-Klimaautomatik, einen mp3-fähigen CD-Wechsler, Drei-Speichen-Sport-Lederlenkrad mit Lenkradbedienung für Klima, Audio und Bordcomputer, Geschwindigkeitsregelung, Lederschaltknauf, Lichtautomatik, Regensensor und Sitzheizung vorne sowie 17-Zoll-Leichtmetallräder. Die Außenspiegel sind hier beheizbar. Mit der Linie Dynamic kommen dann Premium-Features wie ein Bose-Soundsystem mit acht Lautsprechern und Bluetooth-Freisprecheinrichtung, die Optitron-Instrumentenanzeige und Stoff-Leder-Sitzbezüge sowie das Sport-Optik-Paket mit sportlichen Stoßfängern und Karosserie-Anbauteilen, abgedunkelte Scheiben hinten sowie 18-Zoll-Leichtmetaller dazu. Serienmäßig mit an Bord ist beim Dynamic auch das Technik-Paket mit Reifendruckkontrolle, Bi-Xenon-Scheinwerfern mit Kurvenlicht (AFS) und Spurwechselassistent RVM, den wir aber leider auf unserer kurzen Ausfahrt nicht testen konnten. Optional an Bord sind ein DVD-Navigationssystem mit Touch Screen und Sprachsteuerung, Lederausstattung mit elektrischer Sitzeinstellung, ein Glasschiebedach sowie das Professional-Paket mit schlüssellosem Zugangs- und Startsystem, Einparkhilfe und Alarmanlage. Die Ausstattungslinie Top rundet das Paket nach oben ab und hat noch ein paar luxuriöse Features mehr zu bieten, wie zum Beispiel elektrisch einstellbare Ledersitze mit Memory-Funktion für den Fahrersitz. Das Professional-Paket ist hier serienmäßig vorhanden.

Den 2,2-Liter-CommonRail-Dieselmotor gibt es in drei Leistungsstufen: 125, 163 und 185 PS. Unsere 185-PS-Version setzt die dynamische Optik in die passende Fahrdynamik um. Spritzig im Antritt und souverän in Durchzug und Leistungsentfaltung offenbart sich hier der ideale Reisebegleiter. Der Motor ist sehr kultiviert und laufruhig. Den Selbstzünder merkt man kaum. Das manuelle Sechsgang-Getriebe schaltet sich leichtgängig und präzise. Die Gänge sind recht lang übersetzt, die Kraftstoffökonomie stand hier im Vordergrund. Allerdings bietet der Motor ausreichend Kraftreserven, um dies mit ordentlichem Vortrieb auszugleichen.

Für die Beschleunigung aus dem Stand auf Tempo 100 braucht er mit 8,5 Sekunden bis zu 2,4 Sekunden weniger als seine Brüder mit 163 bzw. 125 PS. Er schafft eine Höchstgeschwindigkeit von 218 km/h, die kleineren Diesel schafften 212 bzw. 195 km/h. Der Verbrauch liegt beim 185-PS-Diesel nur minimal über den Verbrauchsdaten der schwächeren Selbstzünder im Programm: 7,1 Liter Dieselkraftstoff sind es je 100 km innerorts, 4,7 Liter außerorts und 5,6 Liter im gemischten Verbrauch nach EU-Norm (alles Herstellerangaben, ermittelt unter Idealbedingungen auf dem Rollenprüfstand). Der Motor gehört zu den effizientesten seiner Klasse und verfügt über einen serienmäßigen Partikelfilter mit neuer Keramikstruktur. Er erfüllt die Abgasnorm EU4, der CO2-Ausstoß beträgt 149 g pro km (bei den kleineren Dieseln 147 g/km).

Punkten kann der Mazda6 auch bei der Fahrdynamik. Der Fronttriebler glänzt mit gutem Geradeauslauf und einer direkten Lenkung, die jede Menge Fahrspaß garantiert. Das Fahrwerk ist insgesamt eher komfortabel abgestimmt, allerdings ohne Abstriche an der Sicherheit. Flott gefahrene Kurven meistert die Limousine sicher und neutral, nur minimal ist die Tendenz zu untersteuern. Auch bei plötzlichen Ausweichmanövern folgt sie willig der vorgegebenen Spur, wechselt leichtfüßig die Fahrbahn und ist problemlos im Handling. In der Dynamic-Ausstattung steht der Mazda6 auf 18-Zoll-Rädern (anstelle der 16-Zöller in der Basisversion) mit sportlichen 225/45er Breitreifen. Die groß dimensionierten Scheibenbremsen rundum (vorne innenbelüftet) verzögern gut dosierbar, prompt und sicher.

Die Karosserie aus hochfesten Stählen wurde mit einer zusätzlichen Tunnelstrebe und Verstärkungen im Dachbereich und an den Seitenschwellern noch einmal in ihrem Insassenschutz verbessert. Verstärkt wurde auch die Stabilität im Bereich der Heckklappe. Im Innenraum schützen die Insassen Drei-Punkt-Gurte und Kopfstützen auf allen Plätzen, aktive Kopfstützen vorne, sechs Airbags (Front- und Seitenairbags vorne sowie Kopf-Schulter-Airbags vorne und hinten), Isofix-Kindersitzvorrüstungen hinten und Sicherheitspedale vor den Folgen eines Unfalls. Verbessert wurde auch der Fußgängerschutz durch zusätzliche Energie absorbierende Zonen zwischen Motorhaube und Motor. Der Mazda6 erhielt nach den neuen Bewertungsregeln im EuroNCAP das Maximum von fünf Sternen für seine Sicherheit. Das neue System berücksichtigt neben Insassen- und Kindersicherheit sowie Fußgängerschutz auch die Sicherheitsausstattung des Fahrzeugs. Alle heutzutage in dieser Klasse üblichen Fahrassistenten wie ABS, die Elektronische Bremskraftverteilung EBD, Bremsassistent, elektronische Traktionskontrolle und das Elektronische Stabilitätsprogramm DSC (heißt woanders ESP) sind ab Werk an Bord. Im Ausstattungsumfang des Dynamic-Modells ist ein Reifendruckkontrollsystem vorhanden, welches die Montage von Reifen mit Notlaufeigenschaften ermöglicht.

 

Ab 23.400 Euro ist der Mazda6 in der Stufenheck-Version zu haben, der Fünftürer Sport kostet 500 Euro, der Sport-Kombi 1.000 Euro mehr als das Basismodell. Alle Karosserievarianten kommen dann mit dem 1,8-Liter-Ottomotor mit 120 PS in der Comfort-Ausstattung. Der 185-PS-Diesel ist ab der Exclusive-Ausstattung und Preisen ab 29.800 Euro als Fünftürer zu haben, die Dynamic-Version steht ab 32.300 Euro in den Preislisten. Aufpreis kosten die u. a. Metallic-Lackierung, Lederausstattung und DVD-Navigation.

Mazda gibt eine dreijährige Neuwagengarantie (bis 100.000 km), drei Jahre auf den Lack sowie 12 Jahre auf die Karosserie gegen Durchrostung. Gegen Aufpreis kann der Käufer die Neuwagengarantie um weitere zwei Jahre (bis 150.000 km) verlängern. Der Mazda Europe Service (Mobilitätsgarantie) gilt ein Fahrzeugleben lang in 30 Ländern Europas beim Einhalten der Wartungsintervalle. Zum Service muss der Mazda6 alle 20.000 km oder einmal im Jahr. Die Versicherungen stufen das Modell in die Typklassen 19 / 23 / 24 (KH / VK / TK) ein.

© Juli 2009
Petra Grünendahl
, Fotos: Mazda

Über Petra Grünendahl

Erfahrener Journalist mit einem Gespür für Themen, Geschichten und Bilder, aber auch Inhalte und klare Worte. Mit fachübergreifender Denke, Redaktionsverantwortung und einem Blick für Zielgruppen. Generalist mit Special Interests (Fachjournalist), Kommunikationsexperte, Öffentlichkeitsarbeiter und Netzwerker.
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