Subaru Justy 1.0 Trend

Fahrbericht.
Subaru Justy 1.0 Trend
Solide Grundausstattung
Von Petra Grünendahl

Der aktuelle Subaru Justy kommt uns ja ungemein bekannt vor. Unterschiede sind eher kosmetischer Natur: Technisch ist er fast identisch mit dem Daihatsu Sirion (siehe Fahrbericht 2008 und Testbericht 2006), mit dem er zusammen als Auftragsarbeit bei Daihatsu vom Band läuft. Wir erkundeten im Basismodell des Justy, was möglich ist.

Im Jahr 2007 kam die vierte Generation des Subaru Justy auf den Markt. Die zweite und dritte Generation des Justy (1995-2003 bzw. 2003-2007) wurden zusammen mit Suzuki auf Basis des Swift bzw. des Ignis entwickelt, als General Motors außer an Suzuki auch an der Subaru-Mutter Fuji Heavy Industries beteiligt war. Lediglich die ersten Generation des Justy (1984-95) war eine Alleinentwicklung von Subaru.

 

Der Subaru Justy ist ausschließlich als Fünftürer zu haben: Das erleichtert den Zugang für die Passagiere auch im Fond. Die Übersicht über die begrenzten Maße der Karosserie (3,61 m lang, 1,67 m breit) geht in Ordnung. Das Platzangebot ist vorne gut, hinten fühlen sich kleinere Insassen wohler. Auch ist es auf der Dreisitzerbank mit zwei Leuten deutlich bequemer, aber das kann man ja in einem Kleinwagen nicht anders erwarten. Die Sitze bieten nicht wirklich guten Seitenhalt. Der Laderaum entspricht mit 225 bis 630 Litern Kapazität dem Sirion. Materialqualität und Verarbeitung gehen in dieser Wagenklasse in Ordnung. Die Instrumentierung ist sparsam, das dient der Übersicht und Bedienfreundlichkeit.

In zwei Ausstattungsvarianten bietet Subaru den Justy an: in der Basisausstattung Trend sowie der etwas sportlicher angehauchten Version Active. Ab der Basisversion sind serienmäßig Annehmlichkeiten wie eine funkfernbediente Zentralverriegelung, elektrisch einstellbare Außenspiegel, elektrische Fensterheber vorne und hinten, Wärmeschutzverglasung, ein CD-Radio mit Anschluss für mp3-Player, eine Klimaanlage und 13-Zoll-Stahlräder mit Radzierblenden an Bord. Die Variante Active wartet darüber hinaus auf mit einem höhenverstellbaren Fahrersitz, 14-Zoll-Leichtmetallfelgen sowie einem Schaltknauf mit Chromapplikationen und verchromten Türgriffen. Gegen Aufpreis gibt es zum Beispiel eine Leder-Innenausstattung, Sitzheizung vorne sowie einen Regensensor.

 

Im Gegensatz zum Sirion (siehe Fahrbericht 2008 und Testbericht 2006) wird der Justy nur mit einem Motor bestückt: einem 1-Liter-Benziner mit 70 PS, den wir auch aus der aktuellen Cuore-Generation kennen. In modifizierter Form findet er zudem in Citroën C1 und Peugeot 107 sowie Aygo und iQ von Daihatsu-Mutter Toyota Verwendung. Der Motor reißt keine Bäume aus, hat aber auch mit einem Leergewicht von unter 900 kg eher leichten Stand. In recht ordentlichen 13,9 Sekunden beschleunigt er aus dem Stand auf Tempo 100, seine 160 km/h Höchstgeschwindigkeit reichen für zügiges Autobahntempo. Der Motor nimmt willig Gas an. Im Innenraum ist er präsent, aber nicht störend. Sein maximales Drehmoment von 94 Nm erreicht er schon bei 3.600 U/min. Damit ist er recht flott unterwegs. Das manuelle Fünfgang-Schaltgetriebe ist auf Kraftstoffökonomie ausgelegt, will heißen: lang übersetzt. Die Schaltung ist leichtgängig und präzise, da verschmerzt man den häufig nötigen Griff zum Schalthebel. Der Justy braucht Normalbenzin, was aber heutzutage preislich egal ist. Sparsam ist er im Verbrauch mit 6,1 Liter Sprit auf 100 km Stadtverkehr, 4,4 Litern außerorts und 5 Liter im gemischten Verbrauch nach EU-Norm (alles Herstellerangaben, ermittelt unter Idealbedingungen auf dem Rollenprüfstand). Der Motor erfüllt die Abgasnorm EU4, der CO2-Ausstoß beträgt 118 g pro km.

 

Der Justy ist ausschließlich als Fronttriebler zu haben und ist damit eine Ausnahme im Programm des weltweit größten Allrad-Herstellers Subaru. Die Lenkung ist leichtgängig und ausreichend präzise. Das komfortabel ausgelegte Fahrwerk gibt wenig Rückmeldung vom Untergrund. Eher problemlos ist das Fahrverhalten, aber man sollte ihn nicht mit dem Gasfuß reizen. Die Grenzen der Fahrphysik sind eher eng gesteckt, die deutliche Seitenneigung lässt einen vernünftigen Fahrer aber rechtzeitig inne halten. In der Trend-Ausstattung steht er auf 13-Zoll-Räder mit schlanken 155/80er Reifen. Die bieten weniger Seitenführung als die breiteren 14-Zöller (175/65er Reifen) des Active-Modells. Wendig und auch einigermaßen agil ist er im Handling, da macht er fast schon Spaß. Völlig ausreichend in der Leistung sind die innenbelüfteten Scheibenbremsen vorne und Trommelbremsen hinten.

Dem passiven Insassenschutz dient eine Sicherheitskarosserie aus hochfesten Stählen mit Knautschzonen vorne und hinten sowie Seitenaufprallschutz. Serienmäßig schützen im Innenraum Drei-Punkt-Gurte und Kopfstützen auf allen Plätzen, Front- und Seitenairbags für Fahrer und Beifahrer sowie Kindersicherungen in den hinteren Türen. Der Beifahrerairbag ist abschaltbar. Ein Kindersitz kann somit dort auch gegen die Fahrtrichtung montiert werden. Windowbags für beide Sitzreihen gibt es gegen Aufpreis. Einen Crashtest nach EuroNCAP gibt es von dem Justy ebenso wenig wie vom Daihatsu Sirion. Nach den neuen Bewertungsrichtlinien würde er aber auch nicht ganz so gut abschneiden, ist er doch serienmäßig gerade mal mit ABS und Bremskraftverstärker zu haben. ESP gibt nicht einmal gegen Aufpreis.

 

Ab 12.490 Euro will Subaru für den Justy in Trend-Ausstattung, ab 13.490 Euro sind es für die Active-Ausstattung. Extra kosten Metallic- oder Perleffekt-Lackierungen, Regensensor oder Lederausstattung. Drei Jahre Garantie (bis 100.000 km) gibt Subaru auf den Neuwagen und Original-Ersatzteile, drei Jahre auf den Lack und acht Jahre auf die Karosserie. Gegen Aufpreis kann die Neuwagengarantie auf das vierte und fünfte Zulassungsjahr (bis 160.000 km) erweitert werden. Zum Service muss der Justy alle 30.000 km oder alle zwei Jahre, zum Ölwechsel alle 15.000 km oder einmal im Jahr. Die Versicherungen stufen das Modell in die Typklassen 17 / 18 / 20 (KH / VK / TK) ein.

© Mai 2010
Petra Grünendahl
, Fotos: Subaru

Über Petra Grünendahl

Erfahrener Journalist mit einem Gespür für Themen, Geschichten und Bilder, aber auch Inhalte und klare Worte. Mit fachübergreifender Denke, Redaktionsverantwortung und einem Blick für Zielgruppen. Generalist mit Special Interests (Fachjournalist), Kommunikationsexperte, Öffentlichkeitsarbeiter und Netzwerker.
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