Mitsubishi Outlander 2.0 MIVEC

Fahrbericht.
Mitsubishi Outlander 2.0 MIVEC Invite
Japanisches Crossover-Modell
Von Petra Grünendahl

Auf dem wachsenden Markt der SUVs (Sport Utility Vehicles) ist der Mitsubishi Outlander schon eine gestandene Größe. Bereits seit 2003 sind die Japaner mit ihrem Crossover-Modell auf dem europäischen Markt. In Japan wird er schon zwei Jahre länger unter dem Namen Mitsubishi Airtrek verkauft.  Die aktuelle zweite Generation erhielt im letzten Jahr ein Facelift. Optisch ist der so genannte „Jetfighter“-Kühlergrill das Markenzeichen des Facelifts, das von einem größeren Antriebsangebot und aufgewerteter Ausstattung begleitet wurde. Der aktuelle Outlander wird für den europäischen Markt von der Mitsubishi-Tochter Netherlands Car B.V. (NedCar) in Born, Niederlande produziert. Wir fuhren das Modell mit 2-Liter-Ottomotor in der Ausstattungslinie Invite.

Komfortablen Zugang zur 4,67 m langen Karosserie bieten fünf Türen. Das gilt auch für den Zugang zum Gepäckraum: keine Stufe erschwert das Laden sperriger Güter. Die Heckklappe ist zweiteilig: Das Oberteil ist nach oben zu öffnen, das Unterteil auf Ladekantenniveau abklappbar. Die Übersicht ist eher bescheiden, aber Parksensoren oder Rückfahrkamera sind den obersten beiden Ausstattungslinien vorbehalten. Das Platzangebot ist in beiden Reihen komfortabel. Der Laderaum fasst 774 Liter, wenn die Rücksitzbank – sie ist ab Invite verschiebbar – in ihrer hintersten Position arretiert ist. Bis zu 882 Liter sind möglich, wenn man die Rücksitzbank ganz nach vorne schiebt. Durch Umklappen der serienmäßig asymmetrisch geteilt zusammenklappbaren und im Laderaum versenkbaren Sitze entsteht ein topfebener Laderaumboden mit einem Gepäckvolumen von 1.691 Liter.

 

Materialqualität und Verarbeitung sind von hoher Wertigkeit und nicht zu beanstanden. Übersichtlich ist das Armaturenbrett, leicht zu handhaben sind Schalter und Anzeigen. Vier Ausstattungslinien hat der Käufer zur Wahl. Das bisherige Basismodell, „Outlander“, gibt es nicht mehr. Einstieg ist jetzt (seit Oktober 2011 bzw. MJ 2012) die Variante „Inform“. Die Serienausstattung umfasst unter anderem eine funkfernbediente Zentralverriegelung, elektrisch einstellbare und beheizbare Außenspiegel, elektrische Fensterheber rundum, getönte Wärmeschutzverglasung rundum, Lichtsensor, ein Multi-Informationsdisplay, Klimaautomatik, CD-Radio und Multifunktionslenkrad, eine verstellbare Gepäckraumabdeckung sowie 16-Zoll-Leichtmetallräder. Unser Modell heißt „Invite“ und kommt darüber hinaus mit Dachreling, Lederlenkrad und Lederschaltknauf, Privacy Glass (abgedunkelte Scheiben hinten), Nebelscheinwerfern, Tempomat, Regensensor und Radio mit CD-Wechsler inklusive. Die Außenspiegel sind elektrisch anklappbar.

 

Der 2-Liter-Ottomotor ist das Basisaggregat der Baureihe. Es leistet 147 PS und verfügt über eine variable Ventilsteuerung, die für mehr Leistung bei niedrigerem Verbrauch sorgt. Der Motor hängt gut am Gas und dreht freudig hoch. Sein maximales Drehmoment von 199 Nm liegt erst bei 4.200 U/min. an. Durchzug und Leistungsentfaltung gehen in Ordnung, sobald das Fahrzeug in Gang gekommen ist. Wir hatten das optionale elektronisch gesteuerte Sechs-Stufen-CVT-Getriebe INVECS mit Sport-Mode-Schaltung (Schaltwippen am Lenkrad für die Gangwechsel „von Hand“) an Bord. Serie ist eine manuelle Fünfgang-Schaltung. Seine Auslegung auf ökonomischen Kraftstoffkonsum in Verbindung mit dem Drehzahl fordernden Motor schränkt sein Temperament etwas ein.

Mit 12,2 Sekunden ist die CVT-Variante fast anderthalb Sekunden langsamer aus dem Stand auf Tempo 100 als der Handschalter (10,8 Sekunden). Die Höchstgeschwindigkeit ist jedoch mit 184 km/h identisch. Mit seinen 1,5 Tonnen Leergewicht ist er geht er mit dem teueren Superkraftstoff natürlich nicht gerade knauserig um: 9,9 Liter rinnen je 100 km Stadtverkehr durch seine Brennräume, 6,4 Liter sind es außerorts und 7,7 Liter im gemischten Verbrauch nach EU-Norm (alles Herstellerangaben, ermittelt unter Idealbedingungen auf dem Rollenprüfstand). Der Motor erfüllt die Abgasnorm EU5, der CO2-Ausstoß beträgt 179 g pro km (manuelle Schaltung 178 g/km). Dabei verbrauchen CVT und handgeschaltete Variante praktisch gleich viel, in der Stadt hat die CVT-Variante sogar einen minimalen Vorteil (0,1 Liter). In der Relation von Größe/Gewicht zum Verbrauch reicht das für die Effizienzklasse E (mit manuellem Schaltgetriebe D – für 1 g weniger CO2-Ausstoß je Kilometer!). Ein Hintergrundpapier zur Pkw-Verbrauchskennzeichnung finden Sie im Internet unter: Faktenpapier Effizienzlabel.

 

 

Frontantrieb reicht in aller Regel auch für ein SUV, denn bewegt werden auch diese Fahrzeuge überwiegend auf Asphalt. Zudem erleichtern die Frontantriebs-Varianten solcher Baureihen preislich den Einstieg – und glänzen mit niedrigeren Verbrauchswerten. Der Geradeauslauf ist einwandfrei, die Lenkung leichtgängig und präzise. Komfortabel liegt der Crossover auf der Straße – mit deutlicher Seitenneigung, aber ausreichend straff. Unproblematisch ist sein Fahrverhalten. In schnellen Kurven untersteuert er ein wenig. Plötzliche Spurwechsel und Ausweichmanöver absolviert er sicher. Serienmäßig steht der Outlander mit dem 2-Liter-Ottomotor auf 16-Zoll-Rädern (hier Leichtmetaller) mit 215/70er Reifen, die ihren Teil zum Komfort-Eindruck beitragen. Scheibenbremsen rundum (vorne innenbelüftet) sorgen für prompten und sicheren Stand.

Mitsubishis Sicherheitspaket fängt bei einer hochstabilen Karosserie mit Sicherheitsfahrgastzelle, Seitenaufprallschutz und elektronisch berechneten Verformungszonen an. Im Innenraum runden Kopfstützen und Drei-Punkt-Gurte auf allen fünf Plätzen, Front- und Seitenairbags vorne, Kopfairbags für beide Sitzreihen, Sicherheitspedale sowie zwei Isofix-Kindersitzhalterungen hinten das Paket ab. Der Beifahrerairbag ist deaktivierbar, damit dort auch Kindersitze gegen die Fahrtrichtung montiert werden können. Im Jahr 2007 erhielt die zweite Generation des Outlander (also das aktuelle Modell, aber weit vor dem Facelift) im Crashtest nach EuroNCAP nach den alten Bewertungsnormen vier Sterne für Insassenschutz, drei Sterne für Kindersicherheit und zwei Sterne für Fußgängerschutz. An serienmäßigen Fahrassistenzsystemen hat Mitsubishi dem Outlander mit ABS mit Elektronischer Bremskraftverteilung und Bremsassistent,  dem Elektronischen Stabilitätsprogramm MATS (zu Deutsch: ESP) und der Traktionskontroll MATC die heutzutage üblichen Systeme mitgegeben.

 

 

Ab 24.490 Euro ist der Outlander zu haben, mit 2-Liter-Ottomotor, 147 PS in der Ausstattung Inform. Ab der Invite-Ausstattung legt man 26.790 Euro auf den Tisch des Händlers. Für unser optionales Sechsgang-CVT-Getriebe sind 1.700 Euro extra fällig. Ebenfalls aufpreispflichtig sind Metallic- oder Perleffekt-Lackierungen. Ansonsten orientiert sich die Ausstattung an der Wahl des Ausstattungspakets. Sondermodelle bieten noch das eine oder andere Extra mehr.

Drei Jahre Neuwagengarantie (bis 100.000 km) gibt Mitsubishi, zwei Jahre auf Original-Ersatzteile und zwölf Jahre auf die Karosserie gegen Durchrostung gibt Mitsubishi dem Käufer eines Outlanders mit. Die Mobilitätsgarantie gilt beim Einhalten der Service-Intervalle bis zum 20. Lebensjahr. Zum Service muss der Outlander alle 20.000 km oder einmal im Jahr. Die Versicherungen stufen das Modell in die Typklassen 19 / 21 / 19 (KH / VK / TK) ein.

© Dezember 2011
Petra Grünendahl
, Fotos: Mitsubishi
 
 

Über Petra Grünendahl

Erfahrener Journalist mit einem Gespür für Themen, Geschichten und Bilder, aber auch Inhalte und klare Worte. Mit fachübergreifender Denke, Redaktionsverantwortung und einem Blick für Zielgruppen. Generalist mit Special Interests (Fachjournalist), Kommunikationsexperte, Öffentlichkeitsarbeiter und Netzwerker.
Dieser Beitrag wurde unter Auto-Redaktion, Fahrbericht, Fahrzeugtest abgelegt und mit , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Kommentar verfassen