Mercedes C250 Blue Efficiency Coupé

Fahrbericht.
Mercedes-Benz C 250 Blue Efficiency Coupé
Sportlich-elegante Stuttgarter Note
Von Petra Grünendahl

Die lang gestreckte Silhouette verrät eine zeitlose dynamische Eleganz. Das Coupé ist 4 Zentimeter flacher als die Limousine und wird ebenfalls im Bremen produziert. In Genf wurde das Coupé 2011 vorgestellt, im Frühsommer kam es auf den Markt. Es ergänzt Limousine und T-Modell (Kombi) als dritte Karosserievariante der Baureihe 204. Mit dem C-Klasse Sportcoupé (mit der Typbezeichnung CL 203) gab es 2000–2008 sowie mit der CLC-Klasse (ebenfalls mit der Typbezeichnung CL 203) 2008-2011 schon Vorgänger. Das neue C-Klasse Coupé läuft unter der Typbezeichnung C204. Wir fuhren einen C 250 mit 204 PS.

 

 
Bei dem 4,59 m langen, zweitürigen Coupé erleichtert Easy Entry bei beiden Vordersitzen den Zugang zum Fond, wo zwei Leute auf ordentlich konturierten Einzelsitzen Platz finden. Die gut konturierten, straffen Vordersitze verfügen über integrierte (aktive) Kopfstützen und bieten guten Seitenhalt. Großzügige Platzverhältnisse finden die Passagieren in beiden Sitzreihen. Groß gewachsene Menschen stoßen hinten allerdings dank der abfallenden Dachlinie bei der Freiheit über dem Scheitel recht schnell an Grenzen. Für eine bessere Übersicht über die Karosserie gibt es eine Parktronic (mit Parkführung) bzw. eine Rückfahrkamera – beides gegen Aufpreis. Der Kofferraum fasst 450 Liter Gepäck. In der Basisversion (C 180) kostet die asymmetrisch geteilt umklappbare Rücksitzlehne extra, bei den größeren Motoren ist sie Serie. Zur Materialqualität und Verarbeitung muss man bei einem Mercedes-Benz in dieser Klasse nichts sagen. Hochglänzend schwarze Zierelemente in Klavierlackoptik setzen Akzente. Gut sortiert ist das Armaturenbrett, was die Handhabung von Schaltern und Anzeigen sehr erleichtert.

Bei den Modellen von Mercedes-Benz ist der Ausstattungsumfang an die Motorisierung gekoppelt. Basisausstattung ist also das, was dem Basismodell, dem C 180, mitgegeben wird: eine funkfernbediente Zentralverriegelung, elektrisch einstellbare und beheizbare Außenspiegel, elektrische Fensterheber, Multifunktions-Lederlenkrad, getönte Wärmeschutzverglasung rundum, Zwei-Zonen-Klimaautomatik, CD-Radio mit Bluetooth-Freisprecheinrichtung, Fahrlichtassistent und Regensensor sowie 16-Zoll-Leichtmetallräder. Bei unserem C 250 gehören zusätzlich die asymmetrisch geteilte Rückbanklehne, ein Tempomat mit variabler Geschwindigkeitsbegrenzung Speedtronic sowie 17-Zoll-Leichtmetallräder zur Serienausstattung. Extra kosten Features wie Sitzheizung oder Sitzklimatisierung vorne, Memory-Paket, Lederinterieur, Cockpit-Zierelemente in Holz oder Aluminium, Privacy Glas (abgedunkelte Scheiben) hinten oder ein Panorama-Schiebedach sowie diverse höherwertige Audio-, Kommunikations- und Navigationssysteme oder ein schlüsselloses Zugangs- und Startsystem (Keyless-go).

 

 
Das „C 250“ in der Modellbezeichnung ist natürlich irreführend, denn genau wie der „C 180“ verfügt auch unser Testwagen über einen 1,8-Liter-Motor mit Benzindirekteinspritzung. Die Motoren sind baugleich. Allerdings habe die Mercedes-Entwickler aus unserem Aggregat 150 PS aus den vier Zylindern rausgekitzelt, beim C 180 sind es nur 115 PS. Souverän ist der C 250 in Antritt, Durchzug und Leistungsentfaltung über das ganze relevante Drehzahlband. Dabei läuft er ruhig und vibrationsarm. Lediglich der kräftige Tritt auf Gaspedal lässt ihn akustisch präsent, aber nicht aufdringlich werden. Alle Motoren (mit Ausnahme des C63 AMG) verfügen über eine ECO Start-Stopp-Funktion, die den Motor beim Anhalten automatisch abschaltet, um Kraftstoff zu sparen. Serienmäßig (und ausschließlich) gibt es den C 250 mit der Siebengang-Automatik 7G-Tronic plus. Es harmoniert in seiner Abstimmung gut mit dem Motor, schaltet butterweich und kaum spürbar hoch und runter.

Aus dem Stand sprintet das C-250-Coupé in sportlichen 7,2 Sekunden auf 100 km/h, bei 240 km/h erreicht es seine Höchstgeschwindigkeit. Den Verbrauch gibt Daimler in Verbrauchsspannen an, die unter Idealbedingungen auf dem Rollenprüfstand ermittelt wurden: zwischen 8,8 und 9,1 Liter Superkraftstoff konsumiert der C 250 je 100 km innerorts, zwischen 5,2 und 5,7 Litern sind es außerorts und zwischen 6,5 und 7 Litern sind angegeben für den gemischten Verbrauch nach EU-Norm. Der Motor erfüllt die Abgasnorm EU5, der CO2-Ausstoß beträgt zwischen 152 und 163 g pro km (Maßstab ist der Durchschnittsverbrauch). In der Relation von Größe/Gewicht zum Verbrauch reicht das für die Effizienzklasse D. Ein Hintergrundpapier zur Pkw-Verbrauchskennzeichnung finden Sie im Internet unter: Faktenpapier Effizienzlabel.

 

 

Souverän liegt das Coupé auf dem Asphalt. Agil reagiert der Hecktriebler auf Fahrerbefehle, die er präzise umsetzt. Dabei glänzt er mit tadellosem Geradeauslauf und einer direkten Lenkung. Das Agility-Control-Fahrwerk mit selektivem Dämpfungssystem passt sich an die jeweiligen Straßenverhältnisse sowie die Fahrweise an. Bei normaler Fahrweise und geringer Anregung der Stoßdämpfer verringern sich automatisch die Dämpferkräfte, was sich spürbar auf den Abrollkomfort auswirkt. Bei höherem Druck auf die Dämpfer, z. B. bei flotten Kurvenfahrten oder Ausweichmanövern, wird stärker gedämpft, um das Fahrzeug zu stabilisierne. Die Feder-Dämpfer-Abstimmung bietet entsprechend guten Fahrkomfort, ohne in heiklen Situationen die für die Fahrstabilität nötige Härte vermissen zu lassen. Sportlich-agil ist er im Handling, dabei problemlos auch durch flott gefahrene Kurven zu führen. Tückische Lastwechsel sind ihm auch bei plötzlichen Spurwechseln und Ausweichmanövern fremd. Der C 250 steht auf 17-Zöller-Rädern mit 225/45er Reifen (Serie 195/60 R 16). Scheibenbremsen rundum (vorne innenbelüftet) verzögern im Notfall prompt und standfest.

Die hochstabile Karosserie verfügt über eine Sicherheitsfahrgastzelle mit Aufprallenergie absorbierenden Elementen vorne und hinten sowie Seitenaufprallschutz. Im Innenraum schützen die Insassen Kopfstützen und Drei-Punkt-Gurte auf allen vier Plätzen, aktive Kopfstützen vorn, Front-, Seiten- und Beckenairbags vorne, ein Knieairbag für den Fahrer, Fensterairbags für vorne und hinten, und Isofix-Kindersitzvorrüstungen auf den Rücksitzen. Seitenairbags hinten sowie das Pre-Safe-System (es greift ein, wenn eine Unfallgefahr erkannt wird) kosten extra. Im EuroNCAP nach den neuen Bewertungsnormen (seit 2009) erreichte das C-Klasse-Coupé 2011 das Maximum von fünf Sternen für seine Sicherheit. Das neue System berücksichtigt neben Insassen- und Kindersicherheit sowie Fußgängerschutz auch die serienmäßige Sicherheitsausstattung des Fahrzeugs mit Fahrassistenzsystemen. ABS mit Adaptive Brake und Bremsassistent sowie das Elektronische Stabilitätsprogramm ESP mit Antriebsschlupfregelung ASR sind serienmäßig an Bord. Gegen Aufpreis gibt es ein Adaptives Frontlichtsystem (Intelligent Light System) sowie diverse Pakete mit Abstandstempomat Distronic plus, Bremsassistent plus und Pre-Safe-Bremsen bzw. Totwinkel- und Spurhalte-Assistent. Serienmäßig an Bord ist außerdem das Reifen-Reparatursystem Tirefit mit Dichtmittel und Kompressor. Ein Notrad kostet extra. Eine serienmäßige Reifendruckverlust-Kontrolle ermöglicht die Montage von Reifen mit Notlaufeigenscharten.

 

 
Ab 33.290,35 Euro steht das C-Klasse Coupé als C 180 in den Preislisten der Händler. Unser C 250 wird mit einem Grundpreis von 41.174 Euro gelistet. Uni-Lacke sind inklusive, Metallic-Lackierungen kosten extra. Nach oben setzt nur der Geldbeutel Grenzen, denn an Sonder- und Zusatzausstattungen lässt sich so ziemlich alles bestellen, was das Autofahren komfortabler, luxuriöser und sicherer macht.

Mercedes gibt eine zweijährige Garantie auf den Neuwagen. Gegen Aufpreis kann der Käufer Verlängerungen der Neuwagen-Garantie sowie ein KomplettService-Paket für Wartungs- und Service-Arbeiten erwerben. Für vier Jahre ab Erstzulassung gilt die Mobilitätsgarantie Mobilo. Sie verlängert sich dann jährlich bis zum Ablauf des 30. Lebensjahres beim Einhalten der Serviceintervalle. Die Serviceintervalle berechnet das Wartungssystem Assyst in Abhängigkeit von Fahrstil und Einsatzbedingungen. Die Versicherungen stufen das Modell in die Typklassen 17 / 22 / 20 (KH / VK / TK) ein.

© Februar 2012
Petra Grünendahl
, Fotos: Daimler

 

Über Petra Grünendahl

Erfahrener Journalist mit einem Gespür für Themen, Geschichten und Bilder, aber auch Inhalte und klare Worte. Mit fachübergreifender Denke, Redaktionsverantwortung und einem Blick für Zielgruppen. Generalist mit Special Interests (Fachjournalist), Kommunikationsexperte, Öffentlichkeitsarbeiter und Netzwerker.
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